I.

Es gibt eine Reihe halbwegs offene Fragen zu Details der Fuzzy Democracy, die es unter dieser Rubrik zu erörtern gilt. So könnte sich die FuzzyD von Land zu Land sehr unterschiedlich umsetzen.
Ein erstes Prinzip der FuzzyD ist möglichst große Präzision in der Wahlzelle, ohne dass das Wählengehen lästig wird. Ein zweites aber ist die Vermeidung der übermässigen Konzentration der Macht.
Eine fatale Konzentration der Macht könnte aber auch bei bestimmten Ausgestaltungen der FuzzyD entstehen. So wäre denkbar, dass einige wenige Kandidaten so viele Stimmen auf sich einigen, dass ihnen eine zu große Macht zukommt. Man kennt die leidvolle Tendenz der Menschen, in allen Lebensbereichen - in der Kunst, beim Sport aber auch in der Politik - die Aufmerksamkeit auf einige wenige "Stars" zu richten.
Ein erfolgreicher Kandidat überträgt seine Überschussstimmen und somit übt er Patronage aus: dadurch erhält er womöglich viele Gefolgsleute. Es ergibt sich daher die Überlegung, die Anzahl der Überschussstimmen zu begrenzen. Mit vernetzten Wahlmaschinen wäre es möglich, eine Sperre zu verhängen, wenn die Höchstzahl der zugeteilten Wählerstimmen erreicht wird. Wenn z.B. 100.000 Stimmen erforderlich sind, um ein Mandat zu gewinnen, so könnte diese Höchstzahl bei 200.000 oder aber auch bei einer Million Stimmen liegen. Bei mehreren Millionen wären wir wieder bei einer Parteibildung mit Führer und personlichen Abhängigkeiten, was FuzzyD eigentlich vermeiden wollte.
Gegen eine Höchstzahl spricht das Prinzip der FuzzyD, dass jeder soll jeden frei wählen dürfen: so sollte man nicht (z.B. aus taktischen Gründen) den zweitbesten Kandidaten wählen müssen. Ich denke aber, dass dieser kleine Einschnitt des Ideals zumutbar ist. Die FuzzyD heißt eben deswegen "Fuzzy", weil eine gewisse Ungenauigkeit und Abweichung vom Perfektionismus immer bestehen bleibt.

II.

Die FuzzyD richtet sich hauptsächlich auf die Zusammensetzung der Parlamente. Bei den Fachparlamenten fragt sich, ob diese nicht den entsprechenden Minister wählen sollen. Somit hätte ein Kanzler oder Ministerpräsident weniger Macht. Es handelt sich hier um eine Feinabstimmung, die aufgrund der Erfahrungen und der politischen Kultur der Abgeordneten im Laufe der Zeit auch verändert werden könnte.

III. ............